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Akrobatische Verrenkungen und eine Mondgeschichte |
Ausstellung mit Arbeiten der Bühnen- und Kostümbildnerin Caroline Brösamle in der Neuen Galerie des Kunstvereins |
Akrobatische Verrenkungen und eine Mondgeschichte |
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Eine junge Erlangerin, die seit ihrem Studium für Bühnenbild und Kostüm
an der Akademie der Bildenden Künste in München lebt: Caroline Brösamle
arbeitet seit 2001 als selbstständige Bühnen- und Kostümbildnerin, und
2001 gestaltete sie als eine ihrer ersten eigenen Arbeiten das
Kostümbild für die Aufführung von Büchners «Dantons Tod» im Erlanger
Markgrafentheater.
Selbstverständlich
stehen die Zeichnungen, die sie jetzt im Kunstverein ausstellt, in
engem Zusammenhang mit ihrer beruflichen Tätigkeit. Es sind
Inszenierungen, die deutlich in einem, wenn auch meist nur angedeuteten
Bühnenraum angesiedelt sind. In einer Serie über das Figurentheater
agiert das Figurenarsenal des klassischen Puppentheaters in seinem
angestammten Guckkasten. In der Tat sind Maske und Kostüm das
eigentliche Motiv der Zeichnungen.
Gesichtslose Masken
Und
dazu eignen sich Kaspar und Pulcinella, als gesichtslose Masken,
besonders aber die Figuren der Commedia dell’Arte. Gerade im letzteren
Fall wird der ganze Mensch zur Maske, der natürliche Körper ist bis auf
seine Extremitäten verschwunden. Gegenwärtig freilich bleibt er als
grotesker Körper, der zu sinnverwirrenden akrobatischen Verrenkungen
fähig ist.
Ein auch zeichnerisch akrobatisches Spiel mit den
zahllos wechselnden und sich überschneidenden Perspektiven. Eine
eigenständige Bildinszenierung, die zweifellos auf keiner realen Bühne
zu realisieren wäre. Mit ihrer Serie zu Haydns Oper «Die Welt auf dem
Mond» nach einem Text von Goldoni überschreitet Caroline Brösamle
eindeutig den Entwurf für die Bühne zu Gunsten einer Bilderzählung, die
dem Text eine Szenenfolge erfindet, eine fantastische Mondgeschichte.
Illustrationen – und um die geht es hier – sind freie Variationen der
Textvorlage. Caroline Brösamle hat Ionescos Theatergroteske «Die
Nashörner» überzeugend aus dem bühnentechnischen Zusammenhang gelöst.
Es geht nicht mehr um den Maskentanz, sondern um die Geschichte einer
ruinösen Maskerade.
Franz Kafka hat in seinem «Bericht für eine
Akademie» die Rollen der Maskerade zwischen Mensch und Affe vertauscht,
ein Kontrast, der die Fantasie der Illustratoren beflügelt hat.
Caroline
Brösamle scheitert wie alle anderen Künstler auch an der Komplexität
des Textes. In Franz Kafkas Erzählung ist die Vorstellungskraft des
Lesers der Konkurrenz durch den Illustrator allemal überlegen. KURT
JAUSLIN |
11.6.2009 |
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ERLANGER NACHRICHTEN |
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